Samuel Giger, Sie kommen aus einer Schwingerfamilie. Ihr Vater war schon ein erfolgreicher Schwinger, Ihre Mutter stammt auch aus einer Schwingerfamilie. Gab es für Sie überhaupt eine andere Option als Schwingen?
Als kleiner Junge wurde ich mit ins Sägemehl genommen. Das Schwingen hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen. Ich hatte grossen Spass, mich mit anderen zu messen und herauszufinden, wer der Stärkere ist. Somit verspürte ich gar nie die Lust, eine andere Sportart auszuprobieren.
Sie sind gelernter Zimmermann und arbeiten heute als LKW-Chauffeur. Wie sieht Ihr Tagesablauf mit Arbeit und Training aus?
Das Schwingen und das damit verbundene Training haben für mich oberste Priorität, darum steht mir alle Zeit zur Verfügung. An den Tagen, an denen ich halbtags arbeite, trainiere ich morgens und abends. Wenn ich den ganzen Tag arbeite, findet das Training abends statt.
Bleibt da noch Zeit übrig für Familie, Freunde und Hobbys?
Die Zeit, die mir übrig bleibt, verbringe ich hauptsächlich mit meiner Freundin und meiner Familie. Meine Freunde treffe ich bei den verschiedenen Trainings.
Im Sommer 2022 verletzten Sie sich am Nacken. Wie konnte Medbase Sie in dieser Zeit unterstützen?
Medbase ist mein Medical Partner. Dank der kompetenten Betreuung konnte das Problem schnell erkannt werden, und wir starteten sofort mit der Behandlung und der Physiotherapie. Somit ging keine Zeit verloren. Ich war schnell wieder fit und wettkampfbereit.
Sie sind weiterhin in physiotherapeutischer Behandlung. Vorbeugend?
Leider habe ich mich Anfang des Jahres wieder am Nacken verletzt. Darum bin ich zurzeit wieder in Behandlung. Gleichzeitig treffen wir aber auch vorbeugende Massnahmen mit Massage, Dry-Needling oder Stosswellentherapie. Zudem werde ich im Bereich Athletik-Training sehr professionell unterstützt.
Was ist Ihr grosses Ziel für dieses Jahr?
Das absolute Highlight dieses Jahr ist der Unspunnen-Schwinget. Dieser findet nur alle sechs Jahre statt und ist einer der drei eidgenössischen Anlässe. Mein Ziel ist, dort in Topform antreten und meine beste Leistung abrufen zu können.
Lukas Zenger, was macht die Zusammenarbeit mit Samuel Giger für dich als Sportphysiotherapeuten besonders?
Und gibt es etwas, worauf bei Schwingern speziell geachtet werden muss? Lukas Zenger: Speziell ist, dass Samuel Giger und ich uns schon seit Langem kennen. Wir sind aus dem gleichen Dorf und waren zusammen im Turnverein Märstetten. Physiotherapeutisch gibt es im Grossen und Ganzen keine Unterschiede zwischen Samuel oder anderen Schwingern und übrigen Athleten. Manchmal sind meine Arme oder Hände bei den grossen, muskulösen Körpern jedoch einfach zu klein, um Techniken so auszuführen, wie ich es üblicherweise tue. Durch mein Engagement im Bobsport bin ich es jedoch gewohnt, dass alle grösser und kräftiger sind als ich.
( Lukas Zenger, Leiter Therapien Medbase Abtwil)