Sonnenschutz: Das gilt es zu beachten
Was genau ist ein Sonnenbrand und wie entsteht er?
Sonnenbrand (Dermatitis solaris) ist eine akute Entzündung der Haut, die durch zu viel UV-Strahlung (insbesondere UV-B-Strahlung) verursacht wird. Die Schäden betreffen in erster Linie die Oberhaut, aber auch in der darunter liegenden Schicht, der Dermis, kann es zu Entzündungen kommen. Das führt zu Rötungen, Schwellungen, Juckreiz oder Schmerzen bis hin zur Blasenbildung. Da die Haut von Kindern viel empfindlicher ist als die von Erwachsenen, bekommen Kinder besonders schnell einen Sonnenbrand.
Was tun bei Sonnenbrand?
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Raus aus der Sonne und kühlen.
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Am besten verwenden Sie kaltes Leitungswasser oder machen Umschläge mit einem sauberen, nassen Tuch.
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Auch kühlende Lotionen oder Gels können Linderung verschaffen. Beispielsweise spendet Aloe-vera-Gel Feuchtigkeit und hat einen kühlenden Effekt.
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Ausserdem sollten Sie ausreichend trinken, um den Flüssigkeitsverlust durch die entzündete Haut wieder auszugleichen.
Sollte man bei einem Sonnenbrand zum Arzt oder zur Ärztin?
Wenn zusätzliche Beschwerden wie Schwindel, starke Kopfschmerzen, Fieber oder Blasen auftreten, ist es sinnvoll, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.
Hautausschlag? Juckende oder schmerzende Haut?
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Wie kann man trotz eines Sonnenbrandes gut schlafen?
Pyjamas und Bettwäsche aus möglichst weichen Materialien sowie eine niedrige Zimmertemperatur können weiteren Hautirritationen durch Schwitzen vorbeugen. In der Frühphase können auch Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure und andere entzündungshemmende Mittel (Schmerzmittel) oder ein kortisonhaltiges Präparat zur äusseren Anwendung eingesetzt werden.
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Gewöhnt sich die Haut an die Sonne?
Ja die Haut gewöhnt sich an die Sonneneinstrahlung mit zwei verschiedenen Mechanismen, aber diese Gewöhnung bietet nur einen geringen Schutz und Sonnenschutz ist trotzdem unerlässlich. Einerseits produziert die Haut bei UV-A- und UV-B-Strahlung das Pigment Melanin, das die UV-Strahlen absorbiert und verhindern soll, dass die Strahlung in tiefere Hautschichten gelangt. Jedoch entspricht diese Abwehrreaktion nur einem Lichtschutzfaktor von 1,5. Menschen mit einem dunklen Hauttyp (Hauttyp IV) erreichen einen LSF von 2. Der zweite Eigenschutz der Haut besteht im Aufbau einer Lichtschwiele. Durch die UV-B-Strahlung verdickt sich die oberste Hautschicht (Hornschicht) indem mehr Hautzellen entstehen. Dies geschieht, wenn die Haut langsam gebräunt wird und erst nach fünf bis 14 Tagen an der Sonne. Dieser Eigenschutz kann einen UVB-Lichtschutzfaktor von etwa 5 erreichen. Aber Achtung: Beide Schutzmechanismen sind nicht ausreichend, um sich vor einem Sonnenbrand und Erbgutschäden der Haut zu schützen. Sonnenschutz ist auch für gebräunte und an die Sonne gewöhnte Haut unverzichtbar.
Sonnenbrand verhindern: So klappt es
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Kinder unter drei Jahren nicht der prallen Sonne aussetzen.
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Während der Mittagszeit die Sonne meiden.
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Genügend Sonnencreme verwenden: Für einen Erwachsenen sind sieben Esslöffel für den Körper und eine haselnussgrosse Menge fürs Gesicht nötig!
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Mehrfaches Nachcremen ist wichtig, damit der Sonnenschutz erhalten bleibt.
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Vergessen Sie nicht den Kopf zu schützen mit einem Hut oder Sonnenschutzsprays.
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Kleidung schützt ebenfalls vor Sonnenbrand.
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Auch im Schatten eincremen, denn die Umgebung reflextiert einen Teil der Sonneneinstrahlung.
Was sind die Symptome eines Sonnenstichs und eines Hitzschlags?
Einen Sonnenstich nennt man in der Fachsprache Hitzeerschöpfung. Man unterscheidet drei Stufen von körperlicher Beeinträchtigung wegen Hitze: Hitzekrämpfe, Hitzeerschöpfung (Sonnenstich) und Hitzschlag. Sie treten ein, wenn sich der Körper durch Schwitzen allein nicht mehr genügend abkühlt. Bei einem Sonnenstich werden die Hirnhäute und das Gehirn durch die übermässige Sonneneinstrahlung auf den Kopf gereizt. Typische Symptome sind ein hochroter Kopf, begleitet von Nackenschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel und teilweise Übelkeit. Sowohl beim Hitzeschlag als auch beim Sonnenstich sollte man rasch ärztlichen Rat holen. Der Hitzeschlag ist ein Notfall!
UV-Index beachten
Gewöhnen Sie die Haut im Frühjahr durch anfangs kurze Aufenthalte im Freien an die Sonne. Der UV-Index, der inzwischen tagesaktuell im Internet abrufbar ist, gibt Orientierung, wie stark die Strahlung ist. Im März und April können durch die Luftströmung kleinere Ozonlöcher entstehen, die zu sommerlichen UV-Werten führen. Daher lohnt sich ein Blick auf den Index. Insbesondere über die Mittagszeit sollten wir grundsätzlich den Schatten aufsuchen.
Wie äussert sich eine «Sonnenallergie»?
In der Umgangssprache werden Hautreaktionen nach Kontakt mit Sonnenstrahlen als Sonnenallergie bezeichnet. Meist verbirgt sich dahinter aber eine andere Erkrankung. Die weitaus häufigste Form der sonnenbedingten Hautreaktion ist die polymorphe Lichtdermatose. Für diese Reaktion ist die ungewohnt hohe UV-A-Strahlung, vor allem im Frühling, verantwortlich. Beschwerden treten innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach intensiver Sonnenbestrahlung auf. Dabei sind nur die sonnenexponierten Körperstellen betroffen wie etwa Dekolleté, Schultern und Nacken. Die Symptome sind verschiedenartig – daher der Name polymorph. Am häufigsten treten Juckreiz, fleckige Rötungen, Bläschen, Knötchen und Schwellungen der Haut auf.
Was versteht man unter der «Mallorca-Akne»?
Die Mallorca-Akne entsteht durch Sonneneinstrahlung (UV-A-Strahlung) in Kombination mit fetthaltigen Pflegeprodukten wie Sonnencreme. Dies löst eine phototoxische Reaktion in den Follikeln aus. Anzeichen sind kleine, juckende Knötchen. Diese treten vor allem am Hals, auf der Brust und am Rücken auf. Die Mallorca-Akne zeigt sich meist wenige Stunden bis einige Tage nach dem ersten ergiebigen Sonnenbad des Jahres. Die klassische Erkrankung der ersten Ferienwoche im Süden – sei es auf Mallorca, auf Rhodos oder Sizilien. Betroffen sind vor allem Menschen, die zu einer fettigen Haut neigen. Hier eignen sich fett- beziehungsweise emulgatorfreie Sonnenschutzmittel mit hohem UV-A-Schutz und Antioxidantien als Prophylaxe.