Movember: Männergesundheit im Fokus

Movember: Männergesundheit im Fokus

Männer haben weltweit eine geringere Lebenserwartung und begehen häufiger Selbstmord als Frauen. Die Bewegung «Movember» stellt die Männergesundheit in den Mittelpunkt. Ziel ist es, die Themen Hoden- und Prostatakrebs sowie psychische Erkrankungen und Suizid zu enttabuisieren und insbesondere Männer dafür zu sensibilisieren. Dr. med. Tobias Gross gibt Auskunft.

31. Oktober 2024
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Was bedeutet Movember?

Männer nehmen weniger Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch und suchen bei gesundheitlichen Problemen seltener medizinische Hilfe auf als Frauen. Dies führt zu einer geringeren Lebenserwartung. Die Bewegung Movember wurde 2003 in Australien gegründet, um der Männergesundheit eine Plattform zu bieten. Weltweit lassen sich Männer im November einen Schnurrbart (Moustache) wachsen. Sie sammeln Spenden für die Erforschung und Prävention von Hoden- und Prostatakrebs sowie von psychischen Leiden und Suizid. Wer sich engagieren möchte, informiert sich auf www.movember.com.

Prostatakrebs: das gilt es bei der Vorsorge zu beachten

Prostatakrebs ist in der Schweiz und weltweit die häufigste Krebserkrankung bei Männern und tritt meist erst nach dem 65. Lebensjahr auf. Eine frühzeitige Erkennung ermöglicht oft eine erfolgreiche Behandlung. Daher sollten Männer ab 50 Jahren je nach Risikoprofil zur Prostatakrebsvorsorge. Wenn in der Familie bereits Fälle von Prostatakrebs aufgetreten sind, ist die Vorsorgeuntersuchung, die aus einem Gespräch, einem Bluttest und einer Tastuntersuchung besteht, bereits ab dem 45. Lebensjahr sinnvoll.

Symptome von Prostatakrebs

Prostatakrebs wächst meist langsam und verursacht im Frühstadium selten Beschwerden. Mögliche Anzeichen sind Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit, Schmerzen beim Ejakulieren und Erektionsstörungen. Wenn diese Symptome auftreten, sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.

Hodenkrebs: Vor allem junge Männer betroffen

Hodenkrebs betrifft vor allem Männer zwischen 20 und 40 Jahren und tritt meist nur in einem Hoden auf. Die Heilungschancen sind im Allgemeinen sehr gut. Der befallene Hoden wird in der Regel entfernt, wobei die Sexualfunktion und die Zeugungsfähigkeit in den meisten Fällen erhalten bleiben.

Was ist bei der Früherkennung von Hodenkrebs wichtig?

Männern zwischen 14 und 45 Jahren wird empfohlen, ihre Hoden regelmässig abzutasten, um den Krebs frühzeitig zu erkennen. Die Tastuntersuchung gelingt am besten im Stehen unter warmem Wasser, da sich die Haut des Hodensacks entspannt und die Hoden gut zu ertasten sind. Typische Frühsymptome sind Schwellung oder Vergrösserung eines Hodens, Verhärtung oder Knoten im Hoden und Spannungsgefühl im Hoden oder in der Leistengegend.

Wie steht es um die mentale Gesundheit von Männern?

Männer nehmen seltener psychiatrische oder psychologische Hilfe in Anspruch als Frauen. Sie sind häufiger alkoholabhängig und begehen öfter Suizid. Depressionen gehören in beiden Fällen zu den Hauptrisikofaktoren.

Wie erkennt man eine Depression bei Männern?

Depressionen äussern sich bei Männern oft durch atypische Symptome wie Wut, Reizbarkeit, Drogenmissbrauch und eine erhöhte Risikobereitschaft, was die Diagnose erschwert und verzögert. Wer bei einem Angehörigen Anzeichen einer Depression oder anderer psychischer Probleme erkennt, sollte den Betroffenen offen darauf ansprechen, ihn ermutigen, professionelle Hilfe aufzusuchen, und Unterstützung anbieten.

Was tun bei psychischen Problemen?

In akuten Krisen mit Suizidgedanken ist ein Kriseninterventionszentrum die geeignete Anlaufstelle für Betroffene. Bei der Suche nach psychologischen Fachpersonen und Hilfsangeboten bieten Websites wie www.wie-geht-es-dir.ch einen guten Überblick. Selbstverständlich ist auch die Hausärztin oder der Hausarzt eine gute erste Anlaufstelle.

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