Eine Frau leidet an Kopfschmerzen und behandelt ihre Migräne wirkungsvoll.

Migräne erkennen und wirksam behandeln

Migräne ist ein anfallartig auftretender, einseitiger Kopfschmerz, der in unregelmässigen Abständen wiederkehrt. Wichtig zu wissen: Migräne ist eine chronische Erkrankung, die nicht heilbar ist. Es gibt allerdings gute und wirksame Therapiemassnahmen, um die Schmerzen zu lindern und Anfällen vorzubeugen.

25. Juli 2024
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Wie stelle ich fest, ob ich an Migräne leide?

Die Migräne ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen in Europa. In der Schweiz leiden rund 11 Prozent der Bevölkerung an Migräne, davon sind 85 Prozent Frauen. Manche Menschen haben nur ein- oder zweimal pro Jahr eine Migräne, andere häufiger. Wenn Sie unter einseitigen und pulsierenden Kopfschmerzen leiden, die sich bei körperlicher Anstrengung verstärken, könnte Migräne bei Ihnen vorliegen.

Gehören zu einer Migräne auch Übelkeit und Lichtempfindlichkeit?

Nicht immer. Viele Patientinnen und Patienten klagen jedoch über Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Licht-, Geräusch- und Geruchsempfindlichkeit. In der Folge haben die Betroffenen oft ein starkes Bedürfnis nach Ruhe. Etwa 20 Prozent erleben vor dem eigentlichen Schmerz eine sogenannte Auraphase, die sich durch Sehstörungen, Augenflimmern, Übelkeit und Ähnliches bemerkbar macht.

Was ist der Unterschied zwischen Spannungskopfschmerzen und Migräne?

Spannungskopfschmerzen werden durch Muskelverspannungen ausgelöst. Der Schmerz ist nicht pulsierend und wird häufig als Druck beschrieben. Typischerweise treten die Schmerzen beidseitig auf und bessern sich durch Bewegung.

Gibt es auch von Verspannungen ausgelöste Migräne?

Die eigentlichen Ursachen der Migräne sind bis heute weitgehend unbekannt, es gibt aber eine Vielzahl schlüssiger Hypothesen dazu. Neben einer gewissen genetischen Veranlagung scheinen vor allem bestimmte Auslöser (Triggerreize) eine wichtige Rolle zu spielen. Dazu gehören Schlafmangel und ein unregelmässiger Lebensstil, Stress, Hormonschwankungen, Wetterumschwung und viele mehr. Auch Rotwein und Schokolade können bei empfindlichen Personen Migräne auslösen.

Wie behandelt man eine akute Migräne?

Im Akutfall helfen Ruhe und herkömmliche Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen. Um eine bessere Wirkung zu erzielen, werden diese Schmerzmittel häufig mit Koffein kombiniert. Welches Medikament am besten wirkt, ist von Person zu Person unterschiedlich. Bei starker Übelkeit und Erbrechen kann die Hausärztin oder der Hausarzt geeignete Präparate verschreiben.

Welche spezifischen Schmerzmittel werden bei Migräne eingesetzt?

Wirken herkömmliche Schmerzmittel nicht, können spezielle Medikamente aus der Wirkstoffgruppe der Triptane eingesetzt werden. Diese sind jedoch verschreibungspflichtig, und bei der Einnahme gibt es einiges zu beachten.

Warnsignale bei Kopfschmerzen

Bei diesen Symptomen sollten Sie sofort ärztliche Hilfe aufsuchen, um andere Erkrankungen auszuschliessen:

  • Kopfschmerzen nach Bewusstlosigkeit (beispielsweise nach einem Unfall)
  • Plötzlich auftretende, sehr starke Kopfschmerzen (wie man sie bisher nicht kennt)
  • Kopfschmerzen mit Gangstörungen (Stolpern, Hinfallen) oder Lähmungserscheinungen
  • Kopfschmerzen mit Verwirrtheit, Krämpfen oder Bewusstseinsverlust
  • Kopfschmerzen mit Fieber und Nackensteifigkeit
  • Morgendliche Kopfschmerzen mit schwallartigem Erbrechen ohne Übelkeit (vor allem bei Kindern)

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Kann man vorbeugend etwas tun?

Die Prävention ist bei Migräne sehr wichtig. Man unterscheidet zwischen medikamentöser und nichtmedikamentöser Prophylaxe. Die nichtmedikamentöse Prophylaxe konzentriert sich darauf, Trigger zu ermitteln und zu vermeiden. Dabei hilft es, ein Schmerztagebuch zu führen. Zudem ist ein Lebensstil, der von Regelmässigkeit geprägt ist, förderlich: feste Schlafenszeiten, ausreichend Schlaf, regelmässiges Essen und Trinken, das Vermeiden von physischem und psychischem Stress sowie das Anwenden von Entspannungstechniken. Wichtig ist auch, Rauchen und übermässigen Alkoholkonsum einzuschränken. Eine medikamentöse Prophylaxe kann angezeigt sein, wenn die übliche Akutbehandlung nicht ausreicht, die Migräneattacken häufiger werden oder Medikamente schlecht vertragen werden. Hier können Mittel zur Blutdrucksenkung oder gegen Epilepsie helfen. Ein ausführliches Gespräch mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt kann klären, ob diese Behandlung sinnvoll ist.

Kann Bewegung Migräne vorbeugen?

Ein moderates Ausdauertraining kann die Anzahl der Migräneattacken, die Schmerzintensität und die Dauer reduzieren. Geeignet sind zum Beispiel Nordic Walking, leichtes Joggen, Wandern, Velofahren, Schwimmen, Rudern, Langlauf oder Aerobic. Das Training sollte 30 bis 45 Minuten dauern und leicht schweisstreibend sein. Sie sollten aber nicht ausser Atem geraten.

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